- Kasba
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1. Burg, Schloss in arabischen Städten.2. Altstadt, arabisches Viertel in nordafrikanischen Städten.
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Kạsba[maghrebinisch, zu arabisch qaṣabah »Zitadelle«, »Hauptstadt«] die, -/-s oder Ksabi, Kạsbah, im westislamischen Bereich (Nordafrika, Spanien) die weitläufige Zitadelle als Teil einer Stadt, in deren Verteidigungssystem sie einbezogen ist, innerhalb dessen sie aber ein eigenes (zweites) Befestigungssystem (Festungsstadt) bildet. Sie war Residenz beziehungsweise Regierungsviertel mit Palast, Verwaltungs- und Wohngebäuden, Unterkünften für Leibgarde und Garnison, Zeughaus, Gebetssaal oder Moschee, zum Teil Medrese, Mausoleen, Bädern, Gärten u. a. Den Kasbatyp zeigen z. B. die Alcazaba von Mérida (835) oder Almería, ebenso der Alcázar von Córdoba oder die Alhambra. In Nordafrika verbreitete sich die Kasba besonders im 11. und 12. Jahrhundert unter den Almoraviden und Almohaden. Im Hohen Atlas sind Kasbas als Residenzen der berberischen Stammeshäupter v. a. aus dem 18. und 19. Jahrhundert aus Stampflehm mit Mauern und Türmen mit Dekor aus luftgetrockneten Ziegeln erhalten; an den Randzonen bauten sich die Dorfältesten ihre Kasba, die auch als Zufluchtsstätte dienen konnte. Im Antiatlas entstanden Getreidespeicher im Kasbatyp (Igherm) sowie Flucht- und Speicherburgen (Agadir).In Algier und anderen Städten Nordafrikas ist Kasba heute Name der gesamten Altstadt.* * *
Kạs|ba, Kạs|bah, die; -, -s u. Ksabi [arab. qaṣabah]: 1. Burg, Schloss in arabischen Städten. 2. Altstadt, arabisches Viertel in nordafrikanischen Städten.
Universal-Lexikon. 2012.